Mit dem Beschluss des Berliner Senats wurde bekannt gegeben, dass der Kulturetat um 130 Millionen Euro gekürzt werden soll, was einer Reduzierung um 13 % entspricht. Dazu kommen noch die Kürzungen der Tarifvorsorge. Mit 2,1 % ist der Kulturressort der kleinste des Gesamthaushalts; die überproportionalen Kürzungen belasten ihn schmerzhaft.

Der Berliner Museumsverband schließt sich der Stellungnahme des Bündnisses #BerlinIstKultur an. „Die Einsparungen zerstören nachhaltig die kulturelle Infrastruktur und werden zu drastischen Programmkürzungen, Entlassungen und Schließungen führen. Vielfalt, Exzellenz, Resilienz und Gesellschaftlicher Zusammenhalt stehen auf dem Spiel.“

Wir solidarisieren uns mit allen Bereichen der Kultur wie auch anderen Bereichen der gesellschaftlichen Infrastruktur. Als Berliner Museumsverband machen wir deutlich, dass die anvisierten Kürzungen u.a. Folgendes für die von uns vertretenen Institutionen bedeuten würden:

  • Die Fixkosten für Museen liegen insbesondere durch die Pflege und Bewahrung von Sammlungen im Durchschnitt bei 80-90 %. Die Kürzungen hätten für viele Einrichtungen zur Folge, dass keine Programmmittel mehr für Ausstellungen und Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Damit sind die Museen in der Wahrnehmung ihrer Kernaufgaben “Ausstellen” und “Vermitteln” drastisch eingeschränkt. Langfristig folgt daraus auch ein Einbruch der Einnahmen der Häuser, wodurch die Abwärtsspirale weiter verschärft würde.
  • Insbesondere kleinere Einrichtungen, die durch die Streichungen überproportional stark getroffen werden, haben wenig bis keinen Handlungsspielraum. Es wird zu Stellenabbau kommen, der angesichts der ohnehin prekären Personalsituation schwer zu verkraften sein wird. Dadurch stehen beispielsweise bereits unmittelbar die sichere Bewahrung und Erhaltung der Sammlungen, die auch das kulturelle Gedächtnis der Stadt Berlin sind, auf dem Spiel.
  • Museen und Gedenkstätten sind wichtige Anker für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und eine funktionierende Demokratie. Als zentrale Ansprechpartner*innen für Schulen und Kindergärten leisten sie wertvolle Bildungsarbeit, insbesondere in den Bereichen Nachhaltigkeit, Diversität und Barrierefreiheit sowie in der kulturellen und historisch-politischen Bildung. Gerade in Zeiten, in denen Rechtsextremismus und Geschichtsrevisionismus zunehmen und die Demokratie herausfordern, ist dies unverzichtbar. Angesichts der Kürzungen können Museen dieser Aufgabe aber nur noch sehr limitiert nachkommen. Besonders schmerzhaft wirken sich dabei die Streichungen von strukturellen Programmen und Projekten im Bereich der Digitalität, Diversität und Barrierefreiheit aus. Die negativen Folgen werden sich sowohl kurzfristig als auch langfristig deutlich bemerkbar machen.

Der Berliner Museumsverband, als Vertretung von rund 90 der Berliner Museen, Gedenkstätten und Ausstellungshäuser, fordert einen ernsthaften Dialog zwischen den politisch Verantwortlichen und den betroffenen Einrichtungen sowie deren Interessenvertretungen.

#berlinistkultur: „Kürzungen für die Kulturförderung in historischer Höhe von 13 % erzielen einen exponentiellen Effekt auf die gesamte Kulturbranche und werden die Kulturhauptstadt Berlin dauerhaft beschädigen.“

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