Wie können koloniale Kontexte adressiert und Dekolonisierungsprozesse in (eigentlich nicht veränderbaren) Dauerausstellungen sichtbar gemacht werden? Diese Frage stand im Fokus des zweiten Workshops der vierteiligen Werkstattreihe „Dekolonisierung von Museen“ am 24. Mai 2023, der im Botanischen Museum stattfand. Gemeinsam mit Museumsmacher*innen aus unterschiedlichen Häusern in Berlin diskutierten wir oben genannte Fragestellung, die derzeit im Fokus der Arbeit des Botanischen Museums steht.  

Moderiert wurde der Tag von Nicola Lauré al-Samarai (raa Berlin e.V.). Nach einem fachlichen Input von Danielle Rosales (Visual Intelligence), die über das Potential von dekolonialem Ausstellungs- und Grafikdesign sprach und Möglichkeiten visueller Interventionen teilte, wurden in Kleingruppen Handlungsstrategien zur Fragestellung des Botanischen Museums erarbeitet, die dann gemeinsam diskutiert wurden.

Dabei ging es unter anderem darum, wie es Museen gelingen kann, eine Haltung zu entwickeln und diese sowohl intern als auch nach außen hin sichtbar zu machen. Einer der Schlüsselbegriffe war hierbei „Transparenz“. Es wurde über Möglichkeiten nachgedacht, sich als lernendes Museum zu zeigen und transparent mit Arbeitsprozessen sowie offenen Fragen, Lücken und Leerstellen umzugehen.

Das Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Teilbereich Entwicklung[en] des Pilotprojekts Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt und der Kompetenzstelle DeKolonisierung der Stiftung Stadtmuseum Berlin sowie dem Berliner Museumsverband e.V.. Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt wird durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa sowie der Kulturstiftung des Bundes gefördert.

Im Rahmen der Werkstattreihe gab es bereits einen Workshop im Mitte Museum, außerdem ist ein weiterer Workshop im Brücke-Museum sowie ein Abschlussworkshop geplant.

© Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt, Stiftung Stadtmuseum Berlin, Berliner Museumsverband e.V. Fotos: Marc Eils