Projektbeschreibung:
Ausstellungen sind Orte von Wissenstransfer – Wissen, das sich oft aus kolonialen Archiven und Kontexten speist. Wie gehen wir mit diesem Wissen um? Wie ermöglichen wir rassismuskritische Perspektiven auf Wissen in Ausstellungen und mit welchen ästhetischen Mitteln kann auf Leerstellen hingewiesen werden? Die Werkstattausstellung Leerstellen. Ausstellen. Objekte aus Tansania und das koloniale Archiv im Humboldt Forum versucht eine kritische Durchleuchtung von kolonialen Archiven und eine Dekonstruktion der selektiv-kolonialen Perspektiven. Die von einem weißen Kurator*innenteam von Ethnologischem Museum / SMB-SPK, Zentralarchiv, SPK und Stiftung Humboldt Forum konzipierte Ausstellung entwickelt dafür verschiedene Strategien. Z.B. arbeitet sie unter dem Motto „No Consent – No Object?“ nicht mit Originalobjekten, sondern mit Stellvertreter*innen, die diese repräsentieren. Außerdem nutzt sie das scheinbar einfache ästhetische Mittel symbolischer leerer Flächen in unterschiedlichen Größen, deutlich sichtbar und in grell pink. Sie stehen für nicht vorhandenes oder ausgelöschtes Wissen in weißen Archiven, laden zu einer Begegnung mit dem kolonialen Archiv und mit sich selbst ein und eröffnen die Möglichkeit einer (selbst)befragenden Auseinandersetzung.
Kurator*innen:
Paola Ivanov, Kuratorin der Sammlungen Ost-, Nordost-, Zentral-, Südafrika, Ethnologisches Museum, SPK
Kristin Weber-Sinn, Provenienzforscherin, Zentralarchiv, SPK
Maike Schimanowski, Kuratorin, Stiftung Humboldt Forum
Jocelyne Stahl, Kuratorin für Bildung und Vermittlung, Stiftung Humboldt Forum
Kontakt:
Stiftung Humboldt Forum
Jocelyne Stahl: jocelyne.stahl@humboldtforum.org