Nachhaltig, divers, partizipativ. Herausforderungen für das Museumsmanagement

Am 14. Januar 2022 fand die digitale Fortbildung „Nachhaltig, divers, partizipativ? Herausforderungen des Kulturmanagements“, organisiert von und für Volontär*innen statt. Im folgenden Bericht geben die Organisator*innen Einblicke in die Inhalte, Formate und wichtigsten Ergebnisse.

„In 9 Programmpunkten berichteten 11 Referent*innen von ihren Arbeitserfahrungen, Projekten, Vorstellungen und Wünschen zur Etablierung von mehr Nachhaltigkeit, Diversität und Partizipation in Institutionen. Es nahmen etwa 80 Volontär*innen aus Berlin, Brandenburg und deutschlandweit an der kostenlosen Fortbildung teil. Pandemiebedingt fand die Fortbildung online statt.

Wir, das sind Carolin, Michaela, Christina, Ulrike und Viktoria, kamen als Volontärinnen aus verschiedenen Häusern Berlins zusammen, um die Fortbildung zu organisieren. Von “Museumsmanagement” hatten wir alle bereits gewisse Vorstellungen und wurden uns schnell einig, dass uns die Themen Nachhaltigkeit, Diversität und Partizipation sehr interessieren. Wir fokussierten uns also in der Fortbildung vor allem auf politische Handlungsfelder von Museen und wie Entscheidungsträger*innen in musealen Institutionen agieren können. Wir fragten uns: Wie werden Nachhaltigkeit, Diversität und Partizipation in Museen verstanden und vor allem wo und wie umgesetzt? Dabei wollten wir die ganz praktischen Aspekte von Management im Museum nicht vernachlässigen: Was können wir in Zukunft konkret tun, um Nachhaltigkeit, Diversität und Partizipation im Museum zu fördern?

Wir luden Sprecher*innen ein, von denen wir uns Antworten auf diese Fragen erhofften. So erklärte beispielsweise Prof. Dr. Tobias Nettke (Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin) gleich zu Beginn, dass sich Museen in aktuelle Debatten einmischen sollten. Die Sustainable Development Goals der UN wurden von mehreren Sprecher*innen aufgegriffen. Nach der Mittagspause diskutierten wir zusammen mit Benjamin Rowles (Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg), der in Wien über viele Jahre hinweg Kunstvermittlung mit LGBTIQ+ Outreach verknüpft hat, was in Museen geschehen muss, damit sie nach innen und außen diverser und mehrstimmiger werden. Wir erfuhren, wie viel bereits an Know-How und Möglichkeiten existiert, um Museen nachhaltig, divers und partizipativ zu gestalten, aber auch, wie herausfordernd die Umsetzung oft ist. Und wir stellten fest, wie wichtig die Reflexion im Museumskontext ist – zum Beispiel über interne Organisationsstrukturen, Hierarchien und Verantwortlichkeiten.

Für uns als Organisatorinnen war es eine bereichernde Erfahrung neue Kontakte zu knüpfen, uns mit den Sprecher*innen auszutauschen und abzustimmen und ein solch vielfältiges Programm für den Tag zusammenzustellen. Um unsere Fortbildung im digitalen Raum abwechslungsreich und interaktiv zu gestalten, haben wir versucht, die einzelnen Programmpunkte in Absprache mit den Vortragenden möglichst aktivierend aufzubauen. So gab es beispielsweise bei Prof. Dr. Martin Zierold (Hochschule für Musik und Theater Hamburg) die Möglichkeit, sich zum Thema Changemanagement in Breakout-Rooms auszutauschen. Statt eines weiteren Vortrags diskutierten Dr. Karena Kalmbach (Futurium, Berlin) und Dr. Patricia Rahemipour (Institut für Museumsforschung, Berlin) direkt miteinander über Partizipation im Museum. Für die Pausen und den informellen Austausch haben wir einen Raum auf wonder.me eingerichtet. Eine Erfahrung, die wir aus der Organisation der digitalen Fortbildung mitnehmen, ist, dass für persönliche Vernetzung genug Zeit eingeplant werden sollte.

Gerade das Zusammenspiel der vielfältigen Sprecher*innen bot den Teilnehmenden und uns, neben theoretischen Grundlagen und konkreten Anknüpfungspunkten für unsere Volontariate, ein umfangreiches Bild über die vielseitigen Anwendungsgebiete von Museumsmanagement. Wir sind sehr dankbar, dass wir diese Erfahrung machen konnten und freuen uns schon auf die nächste Fortbildung, die von und für Volos organisiert wird.“

Carolin von der Heiden (Gedenkstätte Deutscher Widerstand)

Michaela Hofmann (Gedenkstätte Deutscher Widerstand)

Viktoria Krieger (Liebermann-Villa am Wannsee)

Ulrike Pinkas (Stiftung Domäne Dahlem – Landgut und Museum)

Christina Scheib (Gropius Bau)