Studienergebinisse

Wie wirkt sich die COVID-19-Pandemie auf das Publikum, auf das Programm, das Personal, die Netzwerke und die wirtschaftliche Situation der Berliner Museen aus? Um einen besseren Überblick zu gewinnen, führten wir vom 26. Oktober bis 02. Dezember 2020 mit der Unterstützung von KULTUREVALUATION WEGNER eine Online-Befragung der Berliner Museen durch. Wir danken herzlich den Museen für ihre Teilnahme und freuen uns, die Ergebnisse in dieser Onlinepublikation präsentieren zu können.

Wenn Sie eine barriereärmere Version benötigen, wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle unter info@lmb.museum.

Kommentare zu den der Ergebnisse

Am 24. März 2021 diskutierten wir die Ergebnisse der Studie im Rahmen einer Veranstaltung mit rund 60 Teilnehmenden. Nach einer Präsentation der Ergebnisse durch Dr. Nora Weger, Geschäftsführerin von KULTUREVALUATION WEGNER, machten drei Expert:innen den Auftakt:

Prof. Dr. Martin Zierold, Leiter des Instituts für Kultur- und Medienmanagement der HfMT Hamburg

Foto von Julia Pagel

Julia Pagel, Netzwerk Europäischer Museumsorganisationen e.V.

„Die Studie macht deutlich, dass Museen oft noch kein klares Rahmenwerk bzw. Kriterien haben, um ihre digitalen Angebote und Aktivitäten zu messen, sowohl qualitative als auch quantitativ. Dies lässt vermuten, dass vielen Museen noch eine übergreifende digitale Strategie fehlt, die Grundlage ist für ihren langfristigen Erfolg – nicht nur digital!“

Dr. Henning Mohr, Kulturpolitische Gesellschaft e.V.

„Die Studie veranschaulicht die mitunter dramatischen Folgen der Corona-Krise für den Museumsbereich. Gleichzeitig werden wichtige Handlungsfelder für die strategische Weiterentwicklung von Sammlungseinrichtungen offengelegt, an denen sich zukünftige Planungsprozesse – insbesondere im Feld der digitalen Transformation – orientieren können.“

Foto von Henning Mohr

Zusammenfassung der Tagungsergebnisse

„Die Diskussion um die Ergebnisse, aber auch um persönliche Eindrücke und Aspekte der Arbeit an Museen seit Corona war in vielerlei Hinsicht für mich besonders aufschlussreich. Es ist nicht nur deutlich geworden, dass die Pandemie sich wie ein Durchlauferhitzer für die aktive Nutzung und Entwicklung digitaler Formate ausgewirkt hat. Darüber hinaus haben die Diskussionen vor allem einen Aspekt immer wieder in den Blick genommen: Es drehte sich viel um den Aspekt der Besucher*innenbindung. Natürlich spielte das auch schon vor der Pandemie eine Rolle. Doch jetzt, wo die Besucher über lange Zeiträume aus den Museen ausgeschlossen waren, stellt sich klar die Frage: Wie stelle ich eine Bindung zu den Besucher*innen her, wie kann ich sie aufrecht erhalten. Das ist nicht trivial. Daher wurde mehrfach betont, dass es dazu eines radikalen Nutzerfokus‘ bedarf, der – so die Hoffnung – auch den institutionellen Wandel anleitet. Als erster Schritt in die richtige Richtung wurde dabei die stärkere Fokussierung auf das Lokale und Regionale betont. Insgesamt, so mein Eindruck, machte die Studie und die anschließende Diskussion sehr deutlich, dass die Museen bei all den Schwierigkeiten, die das vergangene Jahr mit sich gebracht hat, auch Chancen sehen und sie aktiv angehen.“ Dr. Patricia Rahemipour, Direktorin des Instituts für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin (SPK) und Vorstandsmitglied des Landesverbandes der Museen zu Berlin e.V.